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Der Wohnungsbau im hallstattzeitlichen Milieu der ostkarpatischen Region im 12. - 8. Jh. v. u. Z. (Traditionen, kulturelle Unterschiede und die Aussichten einer Vergleichsstudie)

Journal: Tyragetia (Vol.IV, No. 1)

Publication Date:

Authors : ; ;

Page : 49-102

Keywords : East-Carpathian region; 7th-8th centuries BC; Hallstatt; dwellings;

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Abstract

Den Schwerpunkt dieser Untersuchung stellen frühe und mittelhallstattzeitliche Fundkontexte des 12. - 8. Jh. v. Chr.. aus dem ostkarpatischen Gebiet dar, die hier aus der Perspektive des Wohnungsbaues analysiert werden. Auf der Grundlage der bisherigen Einsätze zahlreicher Forscher zu den Wohnbauten der ausgehenden Bronze- und der frühen Eisenzeit aus dieser Region werden die Grundprinzipien ihrer Klassifizierung vorgeschlagen. Diese beziehen sich auf 102 Befunde, die der Kulturen Hava-Holigrad-Grăniceşti, Chişinău-Corlăteni, Tămăoani-Holercani, Cozia-Saharna und Basarabi-Şoldăneşti einzuordnen sind. Die durchgeführte Analyse und die vorgeschlagene Klassifikation haben gezeigt, dass die Verwendung vom Holz und Ton für den Bau der leichten Hauswände sowie eines leichten Daches zu den Hauptmerkmalen der hallstattzeitlichen Bautradition im ostkarpatischen Raum des 12. - 8. Jh. v. Chr. gehört. Für die Cozia-Saharna-Kutur lässt sich eine zusätzliche Bearbeitung mittels „Verputzen“ und Anstreichen der Wände feststellen, während für die Kulturen Cozia-Saharna und Basarabi-Şoldăneşti anhand der festgestellten Gruben in den Wohnhäusern auch das Vorhandensein der Fußböden in der Innenausstattung anzunehmen ist. Der führende Typ des Wohnbaus im 12. - 8. Jh. v. Chr. war in allen untersuchten hallstattzeitlichen Kulturen der ostkarpatischen Region das leichte ebenerdige Haus, dessen aus einem Holzgerüst bestehende Wände mit Lehm getüncht wurden. Es tauchen Halberdhütten mit Holzgerüstwänden (Hava-Holigrad-Grăniceşti-Kultur) und – von der Form des Daches her – pultdachförmige (Kulturen Chişinău-Corlăteni und Cozia-Saharna) sowie Halberdhütten mit einem konischen Dach (Cozia-Saharna-Kultur) auf. Die Wohnfläche der Erdhütten, deren Baugruben sowohl eine ovale als auch eine runde Form aufweisen, ist nicht sehr groß. Was die Organisation des häuslichen Raumes angeht, so lässt sich in allen erwähnten Kulturen des Untersuchungsraumes eine horizontale Tendenz beobachten. Außerdem sind an einigen Fundstellen der Kulturen Cozia-Saharna und Basarabi-Şoldăneşti auch Merkmale einer vertikalen Organisation des Wohnraumes festzustellen. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass die durchgeführte Analyse der Wohnbauten des 12. - 8. Jh. v. Chr. in der ostkarpatischen Region auf keine Spuren schließen lässt, die direkt mit den rituellen Handlungen bei der Errichtung der Wohnhäuser verbunden wären. Weitere Forschungsmöglichkeiten bieten sich allerdings bei der Durchführung einer vergleichenden Untersuchung der Wohnbautradition aus dem nördlichen Schwarzmeergebiet an. Chronologisch gesehen würde eine solche Analyse nicht nur die Wohnbauten, die synchronisch mit der hallstattzeitlichen Kulturen der ostkarpatischen Region sind, sondern auch diejenige aus einem breiteren Zeitraum einschließen.

Last modified: 2017-03-18 17:00:49