Zur Anfangsphase der Verbreitung attischer rotfiguriger Keramik im Nordwesten des Pontos Euxeinos
Journal: Tyragetia (Vol.IV, No. 1)Publication Date: 2010-02-10
Authors : Valeriu Banaru;
Page : 103-120
Keywords : north-western Black Sea region; ancient ceramics; red figures;
Abstract
Gegenstand dieses Aufsatzes bilden 29 attische frührotfigurige Vasen aus dem nordwestlichen Pontos-Raum, die zum überwiegenden Teil in einem sehr fragmentarischen Zustand überliefert worden sind. Die vielfältigen Informationen über die Herkunft, Bilddarstellung, stilistischen und chronologischen Zuweisung sowie bibliographischen Hinweise zu jedem Gefäß bzw. Fragmentstück werden in einem separaten Katalogteil zusammengefasst. Dabei handelt es sich nur um die Keramikgefäße aus Athen, die noch im letzten Drittel des 6. Jhs. v. Chr. in diesem Gebiet importiert wurde. Das gesamte Material wird in erster Linie in Hinsicht auf die geographische Verbreitung und den archäologischen Fundkontext ausgewertet. Es ließ sich dabei feststellen, dass sich die frührotfigurige Keramik bislang nur an drei Fundstellen nämlich Olbia, Berezan und Insel Leuke fand, wobei die Anzahl der griechischen Kolonien und Agrarsiedlungen aus ihrem Hinterland in dieser Zeitphase deutlich höher war. Diesbezüglich fällt das Fehlen solcher Funde in erster Linie in der griechischen Kolonie Histria, die bereits in der zweiten Hälfte des 7. Jhs. v. Chr. gegründet war und bis zu diesem Zeitpunkt aufgrund zahlreicher Keramikfunde vielfältige Beziehungen mit Athen hatte, besonders auf. Die Zusammenstellung der Informationen über die archäologischen Fundumstände zeigt, dass die meisten Gefäße im Temenos von Olbia und im Achilleus-Tempel auf der Leuke-Insel aufgetaucht sind. Nur wenige davon sind mit Siedlungs- oder Grabkomplexen aus Berezan und Olbia in Zusammenhang zu bringen. Wie bereits in den früheren Ansätzen vermutet wurde, ist diese Fundsituation darauf hinzudeuten, dass die frührotfigurigen Gefäße in erster Linie als Opferbeigaben an verschiedenen griechischen Göttern verwendet wurden. Aufgrund der Lage der Leuke-Insel als wichtiger Orientierpunkt und Zwischenstation in dem pontischen Seeverkehr kann man davon ausgehen, dass diese Gefäße hier von Händlern geopfert wurden. Da unsere Keramik meistens mit verschiedenen ostgriechischen Keramiken vergesellschaftet ist, ist davon auszugehen, dass diese Keramik nicht direkt aus Athen importiert wurde, sondern durch die Vermittlung der Ostgriechen nach Pontos gelangte.
Other Latest Articles
- Cholecystectomies – A 1.5 year histopathological study
- Der Wohnungsbau im hallstattzeitlichen Milieu der ostkarpatischen Region im 12. - 8. Jh. v. u. Z. (Traditionen, kulturelle Unterschiede und die Aussichten einer Vergleichsstudie)
- Comparative study of tubal patency by hysterosalpingography, transvaginal sonosalpingography and laparoscopy
- Copper Age burials with “extended” skeletons in the Carpathian-Dniester region
- Ultrasound guided nerve block versus caudal block for post-operative analgesia in children undergoing unilateral groin surgery
Last modified: 2017-03-18 17:02:13